Ein Virus ist das wohl bekannteste Beispiel für Malware; heutzutage spielen Viren tatsächlich eine kleinere Rolle als Trojaner und Würmer. Ein Virus ist also ein Stück Software, das sich irgendwie in Ihrem Rechner einnistet und dann irgendwelchen Schaden anrichtet.
Warum der Begriff? Nun, wie in der Natur auch benötigen Viren ein Wirtssystem (Ihren PC); und sie sind von sich aus unfähig, irgendetwas zu tun. Gelangt ein Virus auf Ihren PC (weil Sie z.B. eine Datei in Ihren Mails geöffnet haben, die eher nicht vertrauenswürdig war), dann schreibt es sich in irgendeine (meist System-) Datei hinein und wartet, bis diese Datei ausgeführt wird. Wenn das passiert (und erst dann!), wird das Virus aktiv und tut das, was ihm vom Programmierer aufgetragen wurde. Insbesondere könnte es versuchen, wieder eine Mail z.B. an Ihre Kontakte weiterzusenden, um sich weiterzuverbreiten. (Und dass solche Mails durchaus erfolgreich sein können, sah man an einer recht bekannt gewordenen Virus-Mail, in der einfach nur "I love you" stand...)
Der Nachteil ist freilich, dass dieser Verbreitungsweg nicht besonders effizient ist. Daher spielen heute vor allem Würmer eine erheblich größere Rolle; da aber der Unterschied aus Sicht von uns Endanwendern kaum auszumachen ist, werden diese oft fälschlicherweise ebenfalls als Viren bezeichnet.
Zum Schutz vor Viren gibt es Antivirenprogramme, diese aber haben entscheidende Nachteile. Sie erkennen nur bereits bekannte Viren; sie können selbst infiziert werden; und so vermitteln sie eigentlich eher ein Sicherheits-Gefühl, das beim Anwender sogar zu Leichtsinn führen kann ("Ich habe ja AV-Software, dann kann ich diese Datei ja auch öffnen"). Vorsicht, auch mit Antivirenschutz!
Die natürliche Lebensumgebung von Viren ist im übrigen die Windows-Welt, was an der großen Verbreitung liegt, an der großen Menge an Sicherheitslücken und an dem unzureichenden Rechtesystem. Eine Möglichkeit, sich zu schützen, ist es, nicht immer als Administrator zu arbeiten. (Oder auf ein anderes Betriebssystem umzusteigen...)