Ein Keyserver ist ein Begriff aus dem Dunstkreis der Verschlüsselung und steht insbesondere im Zusammenhang mit PGP.

Um Mails mit PGP zu verschlüsseln, erzeugt man sich ein Schlüsselpaar mit einem öffentlichen und einem privaten Teil. Den privaten behält man, da man ihn zum ENTschlüsseln benötigt; den öffentlichen hingegen gibt man möglichst jedem, der einem Mails schreibt - denn den öffentlichen Schlüssel benötigt man zum VERschlüsseln.

Nun gibt es aber das Problem, dass eben vielleicht nicht wirklich jeder Ihren öffentlichen Schlüssel besitzt. Und genau hier schafft ein Keyserver Abhilfe!

Auf einem Keyserver kann man seinen öffentlichen Schlüssel hinterlegen; und andere können auf diesem Server nach Ihrer (im Schlüssel enthaltenen) Mailadresse suchen und so Ihren öffentlichen Schlüssel finden. Diese Aufgabe des Suchens übernimmt überdies im Allgemeinen Ihr Mailprogramm, während Sie die Mail verfassen, so dass Sie davon im besten Fall nicht einmal etwas merken! Und da sage noch jemand, Verschlüsseln sei schwierig...

Keyserver haben allerdings auch Nachteile:

• Ihre Mailadresse ist öffentlich sichtbar. D.h. im ungünstigsten Fall erhöht sich Ihr Spamaufkommen.
• Technisch bedingt kann man auf Keyservern nur Schlüssel speichern, nicht aber löschen! Das kann zu Problemen führen, wenn Sie dort einen Schlüssel mit unbegrenzter Gültigkeitsdauer hochladen; denn eventuell verschlüsselt jemand eine Nachricht an Sie mit diesem öffentlichen Schlüssel in fünf Jahren, und Sie haben den privaten Teil nicht mehr - dann können Sie diese Mail nicht lesen. Es empfiehlt sich allerdings sowieso, seinen Schlüsseln nur begrenzte Gültigkeit zuzuweisen! Ein bis zwei Jahre sind ok, mehr sollte es nicht sein. (Und ist ein Schlüssel abgelaufen, kann man damit auch nicht mehr verschlüsseln; dann ist alles gut...)