RAM steht für random access memory, also für Speicher mit wahlfreiem Zugriff. Wie bitte???
In der Anfangszeit der Computer wurden dem Computer Daten meist in Form von Lochkarten zugeführt. Diese Karten hatten den großen Nachteil, dass der Rechner die Daten nur in einer bestimmten Reihenfolge einlesen konnte - eben so, wie sie auf dem Papierstreifen eingestanzt waren. Aus leichtverständlichen Gründen ist dies natürlich sehr unpraktisch, vor allem, wenn ein Programm eine große Menge von Daten verarbeiten soll.
Daher entwickelten sich mit dem Fortschreiten der Technik dann neue Speichertechnologien, bei denen es möglich war, jede Stelle des Speichers direkt anzusprechen. Brauchte man also das achte Datum im Speicher, dann musste man nicht mehr erst die vorderen sieben Daten einlesen und wieder verwerfen, sondern konnte nun direkt auf die achte Speicherstelle zugreifen. Und genau dies meint "wahlfreier Zugriff" (oder auch: direkter Zugriff).
Der Arbeitsspeicher Ihres PCs beispielsweise ist ein RAM, ebenso Ihre Festplatte. Ein Buch in gewisser Weise auch: Sie können sofort auf Seite 137 anfangen zu lesen, wenn Sie das möchten.
Per se hat die Möglichkeit, auf eine Stelle mitten im Speicher sofort zugreifen zu können, noch nichts mit der Beschreibbarkeit des Speichers zu tun. Daher ist RAM nicht das Gegenteil von ROM! Es gibt viele ROM-Speicher, die auch RAM-Eigenschaften haben: Eine CD z.B. kann ich zwar nicht beschreiben (ROM), trotzdem muss ich sie nicht von vorn hören, sondern kann irgendwo zwischendrin anfangen (RAM). Die allermeisten Speicherbausteine in PCs heutzutage sind allerdings RAM (auf jede Stelle sofort Zugriff möglich) und NICHT ROM (also: sie sind beschreibbar).
Es gibt allerdings noch ein besonderes (und scherzhaftes) Speicherkonzept - hier lässt sich nicht entscheiden, ob es RAM-Eigenschaften hat, denn man kann überhaupt nicht darauf zugreifen...